Architektur und Komponenten

Sichere Datennutzung über Daten-Apps

Der Mobility Data Space entsteht über miteinander verknüpfte Connectoren hinweg; er ist somit keine zentrale Plattform, sondern ein erweiterbares Netzwerk aus dezentralen Akteuren. Vor der Übertragung an den Ziel-Connector wird der bereitzustellende Datensatz um ein Regelwerk zur Datennutzung erweitert, der sogenannten »Usage Policy«. Er verbleibt im Ziel-Connector und ist vor direkten Zugriffen durch den Datennehmer sicher geschützt. Um mit den Daten trotzdem wirtschaften zu können, muss der Datensatz innerhalb des Connectors durch sogenannte »Data Apps« genutzt werden, etwa zur Datenanalyse oder -fusion. 

Diese Apps können weitere Daten einbeziehen, z. B. aus Datenbanken des Datennehmers, deren Betrieb außerhalb des Connectors erfolgt. Ein Usage Control Layer im Connector garantiert die Einhaltung der in der Usage Policy spezifizierten Regeln durch die Daten-App, so dass nur aggregierte Ergebnisse den Connector verlassen.

Sämtliche Schritte zur Nutzung und Verarbeitung der Daten innerhalb des Datenraums lassen sich protokollieren. Damit erlangt ein Datengeber bezüglich seiner Daten Kenntnis über alle Aktivitäten

 

© Fraunhofer IVI

Die Komponenten im Überblick

Ein dezentrales, verteiltes System aus Datenquellen und -diensten erfordert ein zentrales Verzeichnis, in dem Datenquellen und -dienste publiziert und von Datennehmern manuell sowie maschinell recherchiert werden können. Unterschiedliche Betreiber- und Geschäftsmodelle gestatten es, eine oder mehrere zentrale Komponenten für den Data Space anzubieten.

 

Datenmarktplatz

Ein Datenmarktplatz (Metadaten-Verzeichnis) dient der Bekanntmachung und Sichtbarkeit von Datenquellen und ihren Nutzungsbedingungen.

Metadaten müssen maschinenverständlich verfügbar gemacht werden, damit zukünftig auch Devices wie automatisierte Fahrzeuge, Smartphones oder IoT-Geräte diese selbständig finden und nutzen können.

 

Vocabulary Provider

Ein Vocabulary Provider stellt das benötigte Domänenwissen über Verkehrs- und Mobilitätsdatenformate (z. B. DATEX II, NeTEx) und -APIs (z. B. SIRI, TRIAS) als Vokabulare und Ontologien bereit. So kann Maschinenverständlichkeit und Interoperabilität von Daten gewährleistet werden.

 

Identity Provider 

Ein Identity Provider prüft als zentrale Anlaufstelle die Vertrauenswürdigkeit von Datengebern und -nehmern sowie Daten und Daten-Apps. Auf dieser Basis wird eine sichere Kommunikation ermöglicht.

 

Data App Store

Ein Data App Store ermöglicht das einfache Registrieren und Anbieten von Daten-Apps (zur Verarbeitung von mobilitätsrelevanten Daten).

 

Clearing House 

Das Clearing House als zentrale Logging-Komponente protokolliert Transaktionen in einem verteilten System, um sie im Nachgang den Parteien für Qualitätsanalysen und Abrechnungszwecke bereitzustellen.